- Lutwin Jungmann

Sofia Benfares erobert EM-Bronze


Selbst der frühe Start am Mittwoch um 8.05 Uhr Ortszeit in Jerusalem bewahrte die 3.000-Meter-Läuferinnen bei den U20-Europameisterschaften nicht vor großer Hitze. Als der Startschuss für 17 Finalistinnen im Givat-Ram-Stadion fiel, herrschten bereits 30 Grad Celsius. Sofia Benfares (LC Rehlingen) wurde beim Start zunächst an die letzte Stelle verdrängt. Aber die ambitionierte 19-Jährige ließ sich das nicht gefallen, spurtete am Feld vorbei und lag schon nach 100 Metern an zweiter Position. Vorne drehte die Lettin Agate Caune unangefochten mit großem Abstand und mit der Präzision eines Uhrwerks ihre Runden. Sechs Runden lang folgte ihr Sofia Benfares, die sich ihrerseits deutlich vor den Verfolgerinnen positionierte. Den ersten Kilometer legte sie in (zu) schnellen 3:02,82 Minuten zurück und besaß vier Sekunden Vorsprung. „Ich wollte unbedingt mithalten und vorne mitlaufen.“ Bei 2.000 Metern betrug der Abstand immer noch drei Sekunden. In der vorletzten Runde wurde sie eingeholt. Am Ende hatte Zuzanna Wiernicka (Polen) die größeren Reserven. Mit einer Steigerung ihrer persönlichen Bestzeit um rund 12 Sekunden wuchs die Polin über sich hinaus und holte mit 9:21,40 Minuten die Silbermedaille. Sofia Benfares hielt sich mit letzter Energie die anderen vom Leibe und freute sich mächtig über den Bronze-Platz in 9:25,42 Minuten. „Ich bin extrem zufrieden. Das Rennen war wegen der Hitze sehr hart. Ich bin sehr stolz, eine Medaille für Deutschland geholt zu haben.“ Die Siegerin aus Lettland vollbrachte angesichts der Umstände mit 8:53,20 Minuten eine schier unglaubliche Leistung. Die Schwedin Elsa Sundqvist war 200 Meter vor dem Ziel gestürzt und wurde in 9:31,08 Minuten Vierte.