- Lutwin Jungmann

Silber und Bronze bei Deutschen Meisterschaften


Das bekannte Muster von Licht und Schatten war auch bei den diesjährigen Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften am 8./9. Juli in Kassel für das Saarland zutreffend. Während 400-Meter-Mitfavoritin Laura Müller (SV GO! Saar 05) durch eine Verletzung im 400-Meter-Halbfinale die Schattenseite erlebte, sorgten zwei Jugendliche für leuchtende Erfolge. Im Hochsprung der Frauen feierte Anna-Sophie Schmitt (SV GO! Saar 05) eine unerwartete Silbermedaille. Die 19-Jährige nutzte ihre Chance angesichts der schwächelnden Favoritinnen. In geradezu professioneller Manier überquerte sie alle Höhen bis 1,81 Meter im ersten Versuch. Nur dadurch gewann sie die Medaille. Denn außer ihr schafften vier Konkurrentinnen dieselbe Höhe. Nur wer bis dahin eine weiße Weste hatte, wurde mit einer Medaille belohnt. Die Siegerin Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart) benötigte für die mäßige Siegeshöhe von 1,84 Metern drei Versuche. Am Ende dieses kuriosen Wettbewerbs wurde einmal Gold und dreimal Silber verliehen. Die zweite Saarbrückerin Lea Halmans sprang als Sechste bis 1,77 Meter fehlerfrei und konnte dadurch sogar die Favoritin und Jahresbeste Imke Onnen (Hannover 96) auf den 7. Platz verdrängen. „Ich bin glücklich“, strahlte Sofia Benfares (LC Rehlingen) nach dem harten 5.000-Meter-Rennen in der Hitze des Auestadions. Die 18-Jährige, die als Neuntbeste an den Start ging, kam als Dritte mit persönlicher Bestzeit von 16:08,24 Minuten ins Ziel und ging erstmal völlig erschöpft zu Boden. Dann realisierte sie, dass sie die Bronzemedaille erreicht hatte. Das Feld der 23 Läuferinnen hatte sich weit auseinandergezogen, sodass die Rehlingerin zunächst nicht bemerkte, dass die Führende Alina Reh (SCC Berlin) nach gut 3.000 Metern aufgegeben hatte. Ganz nebenbei stellte Sofia Benfares einen neuen saarländischen U20-Rekord auf. Den bisherigen, den sie am 10 Juni 23 in Montesson (Frankreich) aufgestellt hatte, unterbot sie um 10,98 Sekunden.

Zwei respektable vierte Plätze gab es für das Saarland im Hammerwurf. Am Samstag bei den Frauen stellte Sophie Gimmler (LC Rehlingen) eine persönliche Jahresbestleistung auf. Die 27-Jährige ließ den 4-Kilo-Hammer im sechsten Durchgang 62,69 Meter weit fliegen. Ihr Disziplinkollege Fabio Hessling (SV GO! Saar 05) schaffte am Sonntag bei den Männer die gleiche Platzierung. Im fünften Versuch schleuderte der 23-Jährige die 7,25 Kilo auf 65,98 Meter. Zur Bronzemedaille fehlten 1,67 Meter.

In dem relativ flotten 5.000-Meter-Finale der Männer konnte sich Jan Lukas Becker (LSG Saarbrücken-Sulzbachtal) gut behaupten. Als Neuntbester in der Meldeliste gestartet, beendete der 29-Jährige den Lauf als Sechster in 14:09,90 Minuten.

Erfreuliche Fortschritte macht weiterhin Paula Grauvogel (SV GO! Saar 05) über 100 Meter Hürden. Die 19-Jährige, die bei den Deutschen U23-Meisterschaften ihre Bestzeit auf 13,55 Sekunden geschraubt hatte, verbesserte sich in Kassel als Zweite ihres Halbfinale auf 13,44 Sekunden. Im Endlauf ging es noch etwas flotter über die Hürden. Mit 13,40 Sekunden schob sie sich auf den hervorragenden 6. Platz. Ihre Vereinskollegin Abigail Adjei war im Halbfinale Neuntschnellste mit 13,51 Sekunden und schrammte nur um 6 Hundertstel am Finale vorbei.

Das Saarland bei den Deutschen Meisterschaften am 8./9.7.23 in Kassel

Frauen

 

 

 

 

5.000 m

3.

Sofia Benfares

LC Rehlingen

16:08,24 min PB

100 m Hürden

6.

Paula Grauvogel

SV GO! Saar 05

13,40 s PB

 

9.

Abigail Adjei

SV GO! Saar 05

13,51 s

Hochsprung

2.

Anna-Sophie Schmitt

SV GO! Saar 05

1,81 m

 

6.

Lea Halmans

SV GO! Saar 05

1,77 m

Hammerwurf

4.

Sophie Gimmler

LC Rehlingen

62,69 m SB

 

11.

Kristin Stickdorn

LAC Saarlouis

52,96 m

Männer

 

 

 

 

5.000 m

6.

Jan Lukas Becker

LSG Sbr.-Sulzbachtal

14:09,90 min

3.000 m Hindernis

13.

Jan Thewes

LSG Schmelz-Hüttersdorf

9:19,81 min

Hammerwurf

4.

Fabio Hessling

SV GO! Saar 05

65,98 m