Zweimal Silber in Venedig


Am 14. September, dem vorletzten Tag der Senioren-Europameisterschaften in Venedig, haben zwei Saarländer Silbermedaillen errungen. Margret Klein-Raber (LC Rehlingen) im Wurf-Fünfkampf und Günter Rausch (LAZ Saarbrücken) mit der 4x100-Meter-Staffel.

Im Wurf-Fünfkampf der Klasse W55, der erst nachmittags begann und sich bis spätabends hinzog, wogte der Zweikampf zwischen der Portugiesin Ceu Cunha und Margret Klein Raber hin und her. Zum Auftakt entschied die Rehlingerin den Hammerwurf mit 43,23 Metern klar für sich und besaß 102 Punkte Vorsprung. Dieser kehrte sich im Kugelstoßen (10,83 m zu 12,12 m) in einen Rückstand von 15 Punkten um. Durch den Diskuswurf (30,29 m zu 27,82 m) drehte Klein-Raber mit einem Vorsprung von 54 Zählern den Spieß um. Zum entscheidenden Schlag holte die Portugiesin im Speerwurf aus. Als Europameisterin dieser Disziplin distanzierte sie mit 35,24 Metern die Rehlingerin um 10,60 Meter bzw. 295 Punkte. Dieses Defizit konnte Margret Klein-Raber in ihrer Paradedisziplin, dem Gewichtwurf, nicht mehr ausgleichen. Zwar hatte sie mit 13,73 zu 12,30 Metern eine deutlich bessere Weite, aber in der Endabrechnung hieß es 4.423 zu 4.298 Punkte zugunsten von Ceu Cunha. „Ich konnte zwar drei Disziplinen für mich entscheiden, aber sie ist Europameisterin im Speerwurf und Kugelstoß und hat mir da ordentlich Punkte abgenommen“, konstatierte Margret Klein-Raber. Sie betrachtete die Silbermedaille als „schönen Abschluss der Saison“, die durch einen Trainingsunfall im Juli empfindlich gestört worden war. „Es war ein anstrengender Tag. Als gegen 21.15 der Gewichtwurf anstand, reichte die Kraft nicht mehr für die notwendigen 15 Meter.“  Schließlich hatte sie acht Tage zuvor mit 15,98 Metern in dieser Disziplin die Goldmedaille gewonnen.

Das zweite saarländische Silber eroberte Günter Rausch in der Klasse M65. Der Sprinter des LAZ Saarbrücken brachte als Startläufer die deutsche 4x100-Meter-Staffel auf Tempo. Zusammen mit Rudolf König (Saalfelder LV), Winfried Heckner (STV Hünxe) und Heinz Baseda (SV Harburg) lief er 53,90 Sekunden, was dem Quartett den zweiten Platz hinter Großbritannien einbrachte. Für Rausch war dies der dritte Einsatz bei dieser Europameisterschaft. Zunächst hatte er auf seiner Spezialstrecke, den 400 Metern, im Vorlauf und im Endlauf persönliche Bestzeiten erzielt. Im Finale am 9. September freute er sich über den unerwarteten 7. Platz und die 69,06 Sekunden. Zwei Tage später lief er über 200 Meter im Vorlauf 30,39 Sekunden und wurde 13.