Zwei (oder drei?) Saarländer zur U20-EM

Bericht von Lutwin Jungmann zur DLV-Junioren-Gala


Die ultimative Qualifikationsmöglichkeit für die U20-EM fand am Wochenende (27./28.6.15) in Mannheim statt. Bei der internationalen Junioren-Gala konnten sich einige Saarländer/innen sehr gut in Szene setzen.
100-m-Sprinter Lukas Hein (LAZ Saarbrücken) bestätigte sein neues Leistungsniveau mit einem Vorlaufsieg in 10,46 Sekunden. Damit gelangte er als einziger Deutscher in das A-Finale. Dort musste er sich nur den beiden Briten Joseph Deewar (10,34 s) und Reuben Arthur (10,47 s) beugen. Mit seinen 10,49 Sekunden lag der Saarbrücker 21 Hundertstelsekunden vor dem nächsten Deutschen Roger Gurski (10,70 s). Der Schützling von Jürgen Schneider darf sich der Nominierung für die EM in Eskilstuna (SWE) sicher sein.
Gleiches gilt für Hammerwerferin Sophie Gimmler, die ebenfalls für das LAZ Saarbrücken startet. Nachdem sie in fast jedem Wettkampf dieses Frühjahrs die Norm erfüllt hatte, legte sie zur großen Zufriedenheit von Landestrainer Christoph Sahner erneut einen stabilen Wettkampf hin. Mit 60,12 Metern übertraf sie im 5. Versuch die 60-m-Linie zwar knapp, die Norm (58,50 m) aber wiederum sehr deutlich. Auch sie lag der deutschen Konkurrenz weit voraus. Im internationalen Feld mit der Französin Audrey Ciofani an der Spitze (66,54 m) kam sie auf den 4. Rang.
Die 800-m-Entscheidung mit den beiden Rehlingern Christian von Eitzen und Philip Lonmon endete nicht ganz nach dem Wunsch der saarländischen Hoffnungsträger. Philip Lonmon musste die Funktion des Pacemakers übernehmen, denn unter den deutschen Topleuten war er mit 1:50,52 Minuten derjenige, der an diesem Tag noch die Norm (1:50,50) zu erfüllen hatte. So fügte er sich in die undankbare Rolle und sorgte für flotte Durchgangszeiten (400 m in 53,76 s). Nachdem der mehrfache Deutsche Meister Marc Reuther (Wiesbadener LV) vor der letzten Kurve gewohnt leichtfüßig zu Sieg in 1:49,54 Minuten enteilt war, kam es auf der Zielgeraden zum Showdown um den 2. Platz. Philip Lonmon zahlte seinen Tribut für die Tempoarbeit, wurde zunächst von Christian von Eitzen verdrängt, bis schließlich Marvin Heinrich (NSF Berlin) an den beiden Rehlingern und dem Schweizer Jonas Schöpfer vorbei auf die 2. Position spurtete. Der Berliner, der mit 1:50,12 Minuten zum 2. Mal die Norm erfüllte, darf sich mit einiger Sicherheit auf die EM freuen. Ob der ebenfalls zweifache Normerfüller von Eitzen (in Mannheim 1:50,51 Min.) als dritter Deutscher nominiert wird, bleibt noch offen. Für Philip Lonmon bleibt als nächstes Ziel die Deutsche Meisterschaft der U20 in Jena.