- Lutwin Jungmann

Bravouröse SLB-Athleten in Braunschweig

Bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften an diesem Wochenende (4.-6. Juni 2021) in Braunschweig sind neun Saarländer/innen im Einsatz. Am Samstag waren bereits sechs von ihnen mit teilweise erstaunlichen Erfolgen am Start.


Lea Halmans Hochsprung-Coup

Für die größte Überraschung aus saarländischer Sicht sorgte Lea Halmans (SV GO! Saar 05) im Hochsprung. Die 22-jährige nutzte die Schwäche der arrivierten Konkurrentinnen wie Marie-Laurence Jungfleisch, Christina Honsel und Alexandra Plaza um völlig unerwartet die Silbermedaille zu erobern. Es ging für sie ganz planmäßig los mit fehlerfreien Sprüngen über 1,70, 1,75 und 1,80 Meter. Bei 1,84 Metern leistete sie sich zwei Fehler, bis sie im dritten Versuch jubeln konnte. Neben der Siegerin Imke Onnen (Hannover 96; 1,87 m) blieb Lea Halmans die einzige, die diese Höhe bewältigte. Zum dritten Mal in diesem Jahr schaffte sie ihre Bestmarke, die auch die Qualifikationsnorm für die U-23-Europameisterschaften vom 8. bis 11. Juli in Tallinn (Estland) bedeutet.

Die Zwei vom Hammerwurf

Zwei Saarländer qualifizierten sich für das Finale im Hammerwurf. Mit 36 Jahren warf Andreas Sahner (LC Rehlingen) im dritten Durchgang 62,76 Meter weit und landete mit dieser Jahresbestleistung auf dem fünften Platz. Der Senior unter den neun Konkurrenten, der seit 21 Jahren regelmäßig in einem DM-Finale steht und schon 2002 Deutscher B-Jugendmeister wurde, war mit dem respektablen Ergebnis sehr zufrieden. Sein junger Thronfolger in der saarländischen Hammerwurf-Dynastie, der 21-jährige Fabio Hessling (SV GO! Saar 05) konnte diesmal sein Leistungsvermögen nicht abrufen. Angereist mit einer am 2. April erzielten Bestleistung von 68,37 Metern wurde er in Braunschweig mit 62,28 Metern und fünf ungültigen Würfen enttäuschter Sechster.

Bestzeit für Lisa Maihöfer

Über 100 Meter Hürden schaffte Lisa Maihöfer (LC Rehlingen) die Qualifikation für das Finale der besten Acht. Mit 13,59 Sekunden im Halbfinale verpasste sie ihre persönliche Bestzeit nur um zwei Hundertstel. Im Finale, das von Ricarda Lobe MTG Mannheim) in 13,18 Sekunden gewonnen wurde, steigerte sich die Rehlingerin auf die neue Bestmarke von 13,55 Sekunden und erreichte den respektablen sechsten Platz.

400-Meter mit Topleistungen und Rekord

Laura Müller (SV GO! Saar 05) lieferte sich im zweiten 400-Meter-Halbfinale einen heißen Kampf mit der Deutschen Meisterin (Freiluft und Halle) Corinna Schwab (LAC Erdgas Chemnitz). Auf der Zielgeraden rückte die Saarbrückerin an die deutlich führende Chemnitzerin bis auf 27 Hundertstel heran. Beide erzielten neue Jahresbestleistungen, Corinna Schwab mit 51,93 Sekunden und Laura Müller mit 52,20 Sekunden. Sie waren damit beide schneller als die Siegerin des ersten Laufs Ruth-Sophia Spelmeyer-Preuß (VfL Oldenburg), die mit 52,42 Sekunden ebenfalls Jahresbestleistung lief.

Bei den Männern zeigte der 18-jährige Deutsche Jugendmeister Max Tank (LC Rehlingen) ein beherztes Rennen und steigerte seinen saarländischen Jugendrekord um eine Hundertstelsekunde. Mit 47,33 Sekunden belegte er in seinem Halbfinale den vierten und in der Gesamtwertung den 10. Platz. Trotz seines Rekordergebnisses war der ehrgeizige Jugendliche „leider ein bisschen enttäuscht, dass ich drei Hundertstel an der EM-Norm (U23-EM) vorbei gelaufen bin. Es ärgert mich echt, dass ich zu langsam angegangen bin.“

Im Einsatz am Sonntag sind Laura Müller, Sophie Gimmler, Sara Benfares und Valentin Moll.