- Lutwin Jungmann

Alexander Bock bei der 100-km-Weltmeisterschaft


Am Samstag, dem 27. August 22, findet in Bernau bei Berlin die Weltmeisterschaft im 100-Kilometer-Straßenlauf statt. Erstmals ist bei dieser Art von Ultra-Langlauf ein Rehlinger mit am Start. Alexander Bock wurde am 9. April 2022 in Ubstadt-Weiher (südlich von Heidelberg) völlig überraschend Deutscher Meister.

Für den 29-Jährigen war es der erste Wettkampf über diese Distanz, die für einen Durchschnittsläufer unvorstellbar lang ist. Alexander Bock brauchte dafür nur 6:37:50 Stunden, eine Zeit, die ihn auf Anhieb zum fünftschnellsten Deutschen aller Zeiten machte. Die logische Konsequenz war dann seine Nominierung für die WM durch den Deutschen Leichtathletik-Verband. Im Laufe der Monate langen Vorbereitung auf seine erste WM absolvierte er jede Woche im Durchschnitt 150 Kilometer. Das war wegen der Sommerhitze nicht so einfach. „Aber das Training lief bis vorige Woche recht gut. Seitdem bin ich nicht mehr viel gelaufen.“ Er ist dankbar, dass sein Körper diese Belastung verkraftet hat. Nur im Mai gab es kurzzeitig kleine Probleme mit dem Schienbein. „Aber jetzt ist alles super“, sagt er voller Zuversicht. Seine Chancen sind schwer einzuschätzen, weil nicht alle Läufer mit ihren Bestzeiten gemeldet sind. Aber zum Beispiel die Japaner sind sehr stark, alle haben Zeiten unter 6:30 Stunden stehen. „Eine Platzierung unter den ersten Fünfzehn bis Zwanzig ist denkbar.“ Am Samstag heißt es, um 4.30 Uhr aufstehen, frühstücken (Das ist wichtig bei einem so langen Rennen) und vom Hotel in Berlin nach Bernau fahren. Der Start erfolgt dort um 6.30 Uhr am zweitgrößten Bauhaus Deutschlands, das als UNESCO-Weltkulturerbe eingestuft ist. Die Pendelstrecke auf der Wandlitzer Chaussee ist 7,5 Kilometer lang und muss 13 Mal bewältigt werden. Hinzu kommt eine Anfangsrunde von 2,5 Kilometern. Auf der Meldeliste stehen 251 Namen, 165 Männer und 106 Frauen. Sie kommen aus 41 Ländern. Die 100-km-Weltmeisterschaft wird seit 1987 ausgetragen.