- Lutwin Jungmann

Ein Weltrekord und zwei Goldmedaillen


Den Plan, einen neuen Weltrekord aufzustellen, hat Melitta Czerwenka-Nagel (LAG Saarbrücken) am Mittwoch, 23. Februar, eindrucksvoll umgesetzt. Bei den Hallen-Europameisterschaften in Braga (Portugal) lief die 91-Jährige die 800 Meter in 5:27,80 Minuten. Damit verbesserte sie die sieben Jahre alte Bestmarke der USA-Amerikanerin Mary Norckauer um sage und schreibe 1:47,09 Minuten. Dabei bestach sie durch die Leichtfüßigkeit, mit der sie die vier Hallenrunden absolvierte. Da sie in ihrer Altersklasse W90 konkurrenzlos war, musste sie den Lauf zusammen mit W75- und W70-Läuferinnen bestreiten. „Ich bin ein wenig erschöpft“, beschrieb sie lächelnd ihre Verfassung nach dem Zieldurchlauf. Ihre unglaubliche Fitness erklärte sie in mehreren anschließenden Interviews mit ihrer „gesunden Lebensweise, abwechslungsreichen Ernährung und vor allem viel Bewegung. Ich habe auch gute Gene, meine Mutter wurde 100 Jahre alt.“ Dass Melitta Czerwenka-Nagel mit der Goldmedaille ausgezeichnet wurde, war eine willkommene Begleiterscheinung und ebenso wenig überraschend wie der Rekord. Für Samstag, 26. Februar, hat sie den nächsten Weltrekord im Sinn, diesmal über 1.500 Meter.

Die kleine saarländische Delegation in Braga konnte sich am Mittwoch über eine zweite Goldmedaille freuen. Im Diskuswurf der Klasse W55 erwies sich Christine Ecker (LA Team Saar) der Konkurrenz haushoch überlegen. Sie schleuderte den 1-Kilo-Diskus im zweiten Durchgang 35,06 Meter weit und genoss am Ende einen Vorsprung von über fünf Metern vor der Spanierin Maria Alonso Calonge.