Zweites WM-Gold für Margret Klein-Raber


„Das war der schlimmste Fünfkampf meines Lebens!“ Margret Klein-Rabers Klagelied klang nicht wirklich überzeugend. Denn die Seniorin des LC Rehlingen hatte gerade bei den Weltmeisterschaften in Tampere (Finnland) den Wurf-Fünfkampf der Klasse W55 gewonnen.

An dem regnerischen Tag in Tampere war es tatsächlich nicht leicht, aus dem nassen, rutschigen Wurfring vernünftige Würfe hin zu bekommen. Bei der frisch gekürten Weltmeisterin im Gewichtswurf kam hinzu, dass sie zum zweiten Mal ihre mitgebrachten Wurfgeräte (Hammer und Gewicht) nicht verwenden durfte. In der ersten Disziplin flog der Hammer 39,65 Meter weit, was ihr zunächst den zweiten Platz mit einem Rückstand von 151 Punkten hinter ihrer Dauerkonkurrentin Gonny Mik (Niederlande; 44,13 m) einbrachte. In der dritten Disziplin, dem Speerwurf, passierte der Niederländerin das Missgeschick von drei ungültigen Versuchen, was sie aus dem Rennen warf. Dafür übernahm Gwendolyn Smith aus
Trinidad und Tobago dank eines überragenden Wurfs auf 35,61 Meter die Spitze und hatte nach ihrem mäßigen Diskuswurf immer noch einen Vorsprung von 55 Punkten. Wie so oft sah Margret Klein-Raber ihre Chance im finalen Gewichtswurf. Dort übertraf sie ihre Konkurrentin mit 14,92 zu 10,91 Metern um 324 Punkte und wendete das Blatt zu ihren Gunsten. Mit einem Endergebnis von 4.270 zu 4.001 Zählern fiel der Sieg deutlicher aus als erwartet. So erkämpfte sie in Tampere bei ihrem „schlimmsten“ Wurffünfkampf ihre zweite Goldmedaille und die dritte für das Saarland.

Die Medaille wurde ihr von der WMA-Präsidentin Margit Jungmann umgehängt.

Klein-Rabers Einzelergebnisse am 6.7.22:

Hammer

39,65 m

1054 P.

Kugel

10,70 m

838 P.

Speer

25,55 m

610 P.

Diskus

29,35 m

899 P.

Gewicht

14,92 m

1069 P.

Summe

 

4.270 P.