Equipe Saar feiert Sieg bei Team-DM

Bericht von Lutwin Jungmann


Die beiden saarländischen Teams bei den Team-DM samt Unterstützung (Foto: L. Jungmann)

Die Seniorinnen-Mannschaft Equipe Saar hat beim Endkampf um die Deutsche Team-Meisterschaft in Essen in der Klasse W30/W35 den Sieg davongetragen. Am Ende lag die Startgemeinschaft, die sich aus Athletinnen des LC Rehlingen, des TuS Neunkirchen und des LAC Saarlouis zusammensetzt, mit 113 Punkten sehr deutlich vor der LG Neiße, die auf 71 Punkte kam, und der DJK Blauweiß Annen (45 Punkte). Der überlegene Sieg ging nicht zuletzt auf den im Vorfeld mit Erstaunen registrierten Einsatz der saarländischen Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger zurück, die das Diskuswerfen mit 34,67 Metern gewann und im Kugelstoßen mit altbewährtem Drehstoß und 10,39 Metern Zweite wurde. “ Ich habe alles gegeben, schließlich kämpften wir ja um den Sieg“, stellte sie hinterher fest. Als noch wertvoller erwies sich der Beitrag der mehrfachen Deutschen Weitsprungmeisterin Bianca Kappler, die „als Nachklapp“ zu ihrer Aktiven-Laufbahn erstmals in der Seniorenklasse antrat. Statt ihrer Spezialdisziplin bestritt sie den Hochsprung, das Speerwerfen und den 100-m-Lauf. Alle drei Einsätze endeten mit einem Sieg der Rehlingerin, die sich besonders über den Hochsprung von 1,65 Metern freute. Sie gestand, dass sie vorher „etwas nervös“ war. „Ich stand, glaube ich seit über zehn Jahren nicht mehr am Hochsprunganlauf, auch nicht beim Speerwurf. Da hat man Angst, dass man sich ganz doof anstellt. Es hat aber super geklappt.“ Den nächsten Sieg holte überraschend die Neunkircherin Silke Heidenmann über 800 m, indem sie taktisch klug laufend ihre zunächst enteilten Konkurrentinnen von der LG Neiße auf der Zielgeraden überspurtete. Margret Klein-Raber, die im Diskuswurf hinter Anke Rehlinger knapp Zweite wurde, revanchierte sich im Kugelstoßen gegenüber der Saarlandrekordlerin und jubelte über ihre erzielten 10,84 Meter. Nach dem neuen Reglement bei der Team-DM mit Platzierungswertung statt Leistungspunkten hätten die Saarländerinnen locker auf die 4x100-m-Staffel verzichten können, ohne ihren Sieg zu gefährden. Aber weil es allen so viel Spaß machte, ließen sich die ehrgeizigen Damen, die von Heinz Motsch betreut wurden, diesen letzten Wettbewerb nicht entgehen. In der Besetzung Bianca Kappler, Kirstin Hochstrate, Silke Heidenmann und Ulrike Julien liefen sie in 53,62 Sekunden zum siebten Sieg von acht möglichen. Nur im Weitsprung begnügte man sich mit dem 3. und 6. Platz, aber das hatte die Teamleitung in weiser Voraussicht einkalkuliert und den Weitsprung vorher zur Streichdisziplin erklärt. Genauso vorausschauend hatte sie den Hochsprung als Joker-Disziplin (mit doppelter Punktwertung) ausgewählt. Bianca Kappler und Ulrike Julien mit ihrer Jahresbestleistung von 1,55 Metern bedankten sich prompt für das in sie gesetzte Vertrauen mit einem Doppelsieg und dem Maximum von 32 Punkten. Zur Sicherheit schickte man im Diskuswurf und  im Kugelstoß Patricia Metzger als dritte Athletin ins Rennen. Auch wenn sie nicht in die Wertung gelangte, fand sie den Wettkampf „spitzenmäßig“. Die Grundlage zum Erfolg war bereits am 24. Mai in Piesbach gelegt worden, als sich die Equipe Saar zunächst für das Team-Finale qualifizieren musste. Zu dem gesamten Team gehörten neben den Genannten Carola Bonner, Liane Klein, Magda Schlegel und Christina Wiesen. Nach der fröhlichen Siegerehrung im Essener Stadion, das den lustigen Namen „Am Hallo“ trägt, stellten die Initiatorinnen des Teams Ulrike Julien und Margret Klein-Raber, die die Beteiligung von Anke Rehlinger und Bianca Kappler intensiv betrieben hatte, zufrieden fest: “Wir sind superstolz auf die Mannschaft.“ 

Saarmasters auf Platz drei

Als zweites saarländisches Team belegte in Essen die Startgemeinschaft Saarmasters, die vom LAZ Saarbrücken, LAC Saarlouis und TV Ludweiler gebildet wird, in der Kategorie M40/45 den 3. Platz mit 118 Punkten. Der Sieg ging an den LBV Phönix Lübeck mit 131,5 Punkten. Die besten saarländischen Platzierungen erzielte René Schwarz, der sowohl mit der Kugel (13,36 m) als auch mit dem Diskus (42,47 m) Zweiter wurde. Dritte Plätze erreichten Dr. Oliver Schneider über 100 Meter in 12,72 Sekunden, Dominik Sandmeier über 3.000 Meter in 10:07,24 Minuten, Martin Vogel im Weitsprung mit 5,58 Metern und Stefan Hessling im Kugelstoßen mit 13,28 Metern. Zu der kleinen Fangemeinde, die mit den Mannschaften nach Essen gereist war, gehörte auch der SLB-Vizepräsident Breitensport Joachim Berg, dem das Erscheinungsbild der saarländischen Mannschaften „gut gefallen“ hat. Er lobte „den Zusammenhalt der Mannschaften, das einheitliche Auftreten und vor allem die Leistungen, die dabei herauskamen. Die Referentin für Seniorenleichtathletik Rita Buchholz ergänzte: „Die Gemeinschaft gefällt mir ganz toll. Wenn ein Wettbewerb irgendwo abläuft, finden sich die anderen auch ein, und das sorgt dann für eine tolle Stimmung.“ 

Hier die Leistungen der beiden Teams im Überblick

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