- Lutwin Jungmann

In Rekordtempo zwei Medaillen bei der Straßenlauf-DM


Bei den Deutschen Straßenlauf-Meisterschaften am 3. März 2024 in Leverkusen hat Richard Ringer (LC Rehlingen) seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigt. Der Marathon-Europameister, der die Nominierung für die Olympischen Spiel bereits in der Tasche hat, lief bei frühlingshaften Bedingungen 28:33 Minuten und besaß im Ziel 16 Sekunden Vorsprung vor seinem Disziplin-Kollegen Hendrik Pfeiffer (TK zu Hannover), der mit 28:49 Minuten persönliche Bestzeit lief. Bronze ging an den Braunschweiger U23-Sieger Tom Förster mit 28:52 Minuten. Eine stärkere Konkurrenz bildeten am Ende zwei Äthiopier, die außerhalb der Meisterschaftswertung mitliefen. In seiner bekannten Spurtmanier hielt Ringer sowohl Kefyalew Sileshi Kifle (28:39 min) als auch Mamiyo Nuguse Hirsuato (28:40 min) in Schach.

Richard Ringer begann das Rennen eher vorsichtig. In der ersten von vier Runden machten andere das Tempo, während er mit geringem Abstand als 16. registriert wurde. Nachdem die 5 Kilometer in flotten 14:01 Minuten passiert wurden, übernahm der Rehlinger das Kommando. Die von ihm angeführte Spitzengruppe mit Hendrik Pfeiffer, Jonathan Dahlke (TSV Bayer 04 Leverkusen), Frederik Ruppert (LAV Stadtwerke Tübingen) und den beiden Braunschweigern Tom Förster und Sebastian Hendel fiel nach und nach auseinander. So blieb Ringers Sieg letztlich ungefährdet. Dem 35-Jährigen, der nebenbei seinen Saarlandrekord um 9 Sekunden unterbot, wurde noch eine zweite Goldmedaille umgehängt – für seinen Titel in der Masters-Klasse M35.

Eine weitere Medaille für das Saarland errang der U20 Jugendliche Lennart Zehfeld (LC Rehlingen). Eine Woche nach seinem Silberrang bei den Jugend-Hallenmeisterschaften über 3.000 Meter eroberte er auch auf der langen Straßendistanz den zweiten Platz. Mit 30:40 Minuten verbesserte auch er seinen eigenen U20-Landesrekord um 10 Sekunden. Knapp vorbei an einer Bronzemedaille schrammte U18-Läuferin Emely Krieger (LC Rehlingen). Die Vierte der U18-DM im 2.000-Meter-Hindernislauf kam auch in Leverkusen als Vierte ins Ziel. Sie steigerte sich gegenüber dem Vorjahr um fast zwei Minuten (!) auf 39:38 Minuten.

Um die Meistertitel in den verschiedenen Altersklassen bewarb sich in Leverkusen die Rekordzahl von rund 1.700 Läuferinnen und Läufern. In den drei Meisterschaftsläufen (Männer, Frauen, Masters) drängten sich am Start jeweils 500 bis 600 Aktive. Angesichts dieser Konkurrenz sind auch weitere Top-Platzierungen der Saarländer/innen erwähnenswert. Bei den Masters W55 kam die Rehlingerin Bettina Bopp nach 45:19 Minuten als Siebte ins Ziel. In der M50 wurde Matthias Müller (LSG Saarbrücken-Sulzbachtal) mit ansprechenden 35:43 Minuten Neunter. Claudia Seel (LC Rehlingen), die am Vorabend in Dortmund bei den Hallenmeisterschaften über 1.500 Meter Bronze gewonnen hatte, belegte in Leverkusen in der W50 mit 43:49 Minuten den 13. Platz. Benjamin Stumm (LSG Saarbrücken-Sulzbachtal) lief bei der MU20 nach 34:02 Minuten als 18. ins Ziel.

Auch die Mannschaften konnten sich über mangelnde Konkurrenz nicht beklagen. Bei den Männern kamen 103 Teams in die Wertung. Die Rehlinger mit Richard Ringer, Lennart Zehfeld und Alexander Bock landeten mit der Gesamtzeit von 1:30:19 Stunden auf dem 6. Platz, zeitgleich mit dem TSV Bayer 04 Leverkusen. Erstaunlicherweise fehlten zur Silbermedaille des SSC Hanau-Rodenbach nur 16 Sekunden. Die Masters-Mannschaft der LSG Saarbrücken-Sulzbachtal mit Matthias Müller, Dirk Blasius und Uwe Trampert wurde mit 2:01:09 Stunden 14. in der Kategorie M50/M60.