Dreimal Gold bei Senioren-EM in Pescara


Vom 21. September bis 1. Oktober fanden in Pescara (Italien) die Senioren-Europameisterschaften statt. Von den sieben beteiligten Saarländern wurden fünf mit Medaillen dekoriert. Dreimal Gold, je einmal Silber und Bronze lautete das erfreuliche Fazit.

Im Gewichtswurf der Klasse W55 setzte sich Margret Klein-Raber (LC Rehlingen) als überlegene Siegerin durch. Im zweiten Versuch wuchtete sie das 7,26-Kilo-Gewicht in einem, wie sie sagte, “sehr gelungenen Wurf“ auf 15,59 Meter. Vor der Zweitplatzierten Janet Smith (Großbritannien) besaß sie einen Vorsprung von 2,14 Metern. Der Sieg der Rehlingerin war keine Überraschung, denn im März hatte sie im polnischen Torun bereits WM-Gold erobert. Der Wettkampf in Pescara fand unter schwierigen Bedingungen bei Scheinwerfer-Licht statt. Wolkenbrüche und eine defekte Anlage hatten den Beginn um gut fünf Stunden verzögert.

Das zweite Gold eroberte der international für Luxemburg startende Tommy Bourscheid (LV Merzig). Im Hochsprung der Klasse M45 blieb er bis 1,75 Meter fehlerfrei und überquerte diese Höhe als einziger. Erst bei 1,78 Metern war, auch wegen des heftigen Windes, Schluss. Zweiter wurde der Italiener Paolo Citterio mit 1,70 Metern.

Die dritte Goldmedaille errang Claudia Seel (LC Rehlingen) im Crosslauf über 8 Kilometer. Sie gehörte zum DLV-Team der Klasse W35 und gewann zusammen mit Patricia Grewatta (LG Hamm) und Sonja Deiss (TSG Eisenberg) Mannschaftsgold. Silber ging an Polen, Bronze an Frankreich. In der Einzelwertung ihrer Altersklasse W50 belegte sie mit 30:49 Minuten den 9. Platz. Über 1.500 Meter der W50 erreichte die Rehlingerin in 5:20,45 Minuten einen unerwarteten 4. Platz. Gleichzeitig stellte sie einen neuen saarländischen Senioren-Rekord auf. Sie verbesserte die 32 Jahre alte Bestzeit von Ruth Hock (LSG Neunkirchen) um 4,3 Sekunden. Im 10-Kilometer-Straßenlauf wurde sie mit 45:04 Minuten wie im Crosslauf Neunte. „Die Hitze hat mir ziemlich zugesetzt. Mit den vielen Wendepunkten war die Strecke nicht einfach zu laufen“, fand sie nach dem Rennen. Es war ihr vierter Wettkampf innerhalb von sechs Tagen.

Unter Wetterkapriolen litt Ute Schweitzer (SV GO! Saar 05) im Siebenkampf der Klasse W70. Lange lag sie auf Goldkurs, vor allem dank guter Leistungen im Hochsprung (1,16 m), Kugelstoß (7,80 m) und Speerwurf (18,25 m). Erst durch den 800-Meter-Lauf wurde sie von der fünf Jahre jüngeren Schwedin Ulla Karneback (4.525 Punkte) vom Thron gestoßen. Hätte sie ihren 75. Geburtstag eine Woche früher gefeiert, wäre sie in der Klasse W75 gestartet und hätte mit einiger Sicherheit Gold abgeräumt. Ute Schweitzers Silbermedaille mit 4.075 Punkten ist also aller Ehren wert.

Über Silber freute sich auch ihr Vereinskollege Günter Rausch In der 4x400-Meter-Staffel der M60 belegte er zusammen mit Franz Stadler, Wolfgang Schmid und Ted Spitzer den 2. Platz. Mit der 4:17,91 Minuten benötigte das deutsche Quartett nur 33 Hundertstelsekunden mehr als die Sieger aus Großbritannien. In seiner Altersklasse M65 wurde Günter Rausch über 400 Meter 21. in 70,02 Sekunden und über 200 Meter 25. in 30,99 Sekunden.

Im Diskuswurf der Klasse W55 gewann Christine Ecker (LA Team Saar) die Bronzemedaille. Nach verhaltenem Beginn flog ihre 1-Kilo-Scheibe erst im sechsten Versuch auf standesgemäße 35,76 Meter. Europameisterin wurde die Polin Malgorzata Krzyzan mit 38,26 Metern. Silber ging an die Ukrainerin Svitlana Sorochuk mit 38,17 Metern. „Angesichts des hohen Niveaus bin ich froh, eine Medaille gewonnen zu haben. Mehr war heute nicht drin“, meinte die vielfache Deutsche Meisterin bei der Siegerehrung, die WMA-Präsidentin Margit Jungmann vornahm.

Wurfspezialist Ulrich Geuther (SV GO! Saar 05) kam im Diskuswurf der Klasse M70 mit 38,24 Metern auf den 6. Platz. Im Kugelstoßen wurde er mit 11,39 Metern 12.